Nachhaltig zu planen und zu bauen, erfordert die ganzheitliche Betrachtung eines Gebäudes, bezüglich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Parameter. In der Planung eines Gebäudes können die Parameter passend zu den Wünschen der Auftraggeber*innen, der Bauaufgabe und dem Budget festgelegt werden.

Ökologie


Verwenden von natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Holz oder Pflanzengewebefasern

Verwenden von recycelten oder recycelbaren Rohstoffen, wie z. B. Recyclingbeton oder Kunststoffe, die im Wertstoffkreislauf bleiben

Möglichst sortenreiner Einbau der Materialien, um eine spätere Trennung zu gewährleisten

Betrachten des Lebenszyklus des Gebäudes, um Aufschluss über den ökologischen Fußabdruck und mögliche Kompensationsmaßnahmen zu erhalten

Zusätzlich kann der sparsame Umgang mit Ressourcen durch folgende Maßnahmen gewährleistet werden:

Energieeffizientes Bauen, z. B. Bau eines Passivhaues oder eines Niedrigenergiehauses auch durch Sanierung möglich

Optimieren der Grundrisse. Gebäude so klein wie möglich und so groß wie nötig

Vorsehen von Speicherkapazitäten für überschüssige Energie in der Fassade oder in der Gebäudetechnik

Lange Nutzungsdauer und einfaches Reparieren und Warten des Gebäudes und der darin verbauten Materialien

Ökonomie


Erfüllen der allgemeinen Anforderungen an Behaglichkeit, Schallschutz und Brandschutz, um eine dauerhafte Nutzung auch bei Eigentümer*innenwechsel sicherzustellen

Wirtschaftliche Gebäudegröße, auch hier so klein wie möglich und so groß wie nötig

Einbeziehen von regionalen Handwerksbetrieben, um Transportwege und Lieferzeiten zu verkürzen

Prüfen, inwieweit die Bauzeit durch die Vorfertigung von Bauteilen verkürzt werden kann

Prüfen, ob eine Reduktion des Ausstattungsstandards zu Gunsten der Wirtschaftlichkeit nötig ist

Soziales


Vorsehen von differenzierten Räumen, die je nach Bauaufgabe gemeinschaftliche Aktivitäten und zufällige Begegnungen fördern, aber auch ausreichend Rückzugsraum und Privatsphäre bieten

Bedarfsgerechte Gestaltung der Übergänge zwischen Gebäude, Garten und Straße. Die Privatsphäre von Wohnräumen muss beispielsweise sichergestellt werden, wohingegen Gewerberäume leicht zugänglich sein müssen.

Potentiale für die Nachbarschaft identifizieren. Ist zum Beispiel eine gemeinsame Nutzung von Einrichtungen wie Fahrradstellplätzen oder sozialen Einrichtungen möglich?

Gibt es nicht bauliche Gemeinschaftsmaßnahmen wie Car-Sharing oder Hilfeleistungen in der Hausgemeinschaft oder Nachbarschaft, die erhalten bleiben sollen und für die Platz vorgesehen werden soll?